Auftragsgedanken
vielleicht über einen Frisiersalon
vielleicht über den Frisiersalon von Astrid und Gerald

Es geht ja nicht immer ausschließlich darum schöne oder ausgefallene Möbel zu bauen, welche dem Betrachter sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder um den Wunsch nach Anerkennung oder Wertschätzung Anderer. Es entstehen Geschichten, welche zeitlos für immer existieren. Es geht um Berührung und einem tieferen Ergründen mit sich selbst und seiner Umgebung, dem Handwerk oder vielleicht sogar seiner Lebensaufgabe. Um Fülle oder eben der Erfüllung? Es sind durchaus die Begegnungen, zwischenmenschlichen Prozesse welche mit einhergehen. Ideen welche auftauchen und nach einer Zeit wieder verschwinden sowie Gefühle und Emotionen. Nicht immer kommt am Ende das Ergebnis heraus, mit welchem man ein Projekt begonnen hat. Da ist ein Friseurladen, die dazugehörige Friseurin und ihr Mann, der Friseur sind auch da. Und damit verbunden mindestens zwei verschiedene Vorstellungen einer Gestaltung, eben dieses einen Raums. Eine Interaktion beginnt. Mensch, Zeit, Material, Ort…Und diese beschäftigt mich. Beschäftigt mich beim Einschlafen, Aufstehen, unter der Dusche, ich nehme es mit, trage es bei mir. Von nun an begleitet mich dieses Projekt. Für wie lange bleibt erst mal unbeantwortet. Es ist etwas entstanden, obgleich noch kein fertiges Produkt, kein Möbel, ja noch nicht einmal eine vorzeigbare Idee. Bilder im Kopf, ein paar Entwürfe skizziert auf einem Blatt Papier, bleiben oder werden wieder verworfen. Selbst dann auf diesem Stück Papier, zerknüllt und weggeworfen, haben diese ihre Aufgabe. Erfüllt? Es müssen zwei Vorstellungen auf einen gemeinsamen Punkt gebracht werden. Mit allerlei verschiedenem Wissen und Techniken, manchmal auch etwas verkrampften Strategien wird gearbeitet. Und dann ist da dieser eine kleine Moment, welchen es zum Auffangen gilt. In dem Klarheit dominiert und es sich gut anfühlt. Nichts von all dem Vorher war umsonst. Von Anfang an war alles notwendig, um dorthin zu gelangen. Aus Eckig wird rund, aus dick wird dünn, aus lang wird kurz, aus Grün wird weiß. Aus einem Samen wird ein Baum und aus dem Baum wird Holz, aus diesem entsteht ein Möbel. Und noch immer, oder wieder oder gerade deshalb stehen wir da, im Raum - Der Friseur, der Handwerker, die Frau mit den langen Haaren, der Lehrer mit dem unrasierten Bart, die Oma mit ihrem Enkelkind und die Geschichte nimmt ihren Verlauf.
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